Zecken und Flöhe sind Parasiten des Hundes aber auch des Menschen, die nicht nur in südlichen Ländern auftreten, sondern in großen Teilen aller Kontinente, so auch in Deutschland vorkommen. Sie sind nicht nur lästig, sondern sie können auch wirklich gefährlich werden. Welche wichtigen Arten von Zecken gibt es in Europa?

Der Holzbock (Ixodes ricinus) ist die in Mitteleuropa am häufigsten vorkommende Zeckenart. Sie hat keinen spezifischen Wirt und ist daher sowohl für Hund wie auch für den Menschen von Bedeutung. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen den Holzbock im Normalaussehen und im Ausssehen nach dem Blutsaugen beim Wirt.

 

 Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) wurde aus südlichen Ländern mittlerweile auch nach Süddeutschland eingeschleppt. Sie befällt ausschließlich den Hund. Ein Befall beim Menschen ist nicht bekannt. Sie liebt die Wärme und ist daher in unseren Breiten eher in Häusern oder Stallungen anzutreffen, als in der freien Natur. Doch auch dort wurde sie bereits beobachtet, insbesondere in der warmen Jahreszeit. Bei entsprechenden Temperaturen sind diese Zecken ganzjährig aktiv. Auch hier je ein Bild vor und nach dem Blutsaugen beim Wirt.

 

Als 3. wichtige Zeckenart muß die Bunt- oder auch Auwaldzecke (Dermacentor reticularis) genannt werden. Die ebenfalls aus südlichen Regionen stammende Zeckenart bevorzugt als Lebensraum feuchte Wald- und Wiesengebiete. Bedingt durch den allmählichen Klimawandel hat die Anzahl der vorgefundenen Zecken dieser Art in den letzten Jahren auch in Deutschland merklich zugenommen.

Alle Zecken gehören zu den spinnenartigen Parasiten. Sie benötigen zu ihrer Entwicklung und zum Leben ständig Blut ihrer typischen Wirte.

Die Entwicklung der Zecke umfaßt 4 Stadien: Ei, Larve, Nymphe und männliche oder weibliche Zecke. Eine weibliche Zecke kann zwischen 3000 und 5000 Eier ablegen. Der Entwicklungszyklus der Zecke dauert je nach Umgebungsbedingungen 1 bis 3 Jahre.

Die aktivsten Zeiten der Zecken liegen im Frühjahr und im Herbst. In den Zwischenzeiten sind sie aber nicht gänzlich inaktiv. Man bezeichnet die Zecken auch als Wegelagerer, denn sie verstecken sich an Pflanzen, an denen viele tierische oder menschliche Wirte vorbeikommen. Das sind besonders Gegenden mit häuifgen Wildwechsel, an Wanderwegen und am Rande von Weideland und an den Rändern von Grünflächen auch in der Stadt. Die Zecken besitzen hochempfindliche Ortungsorgane, die über Erschütterungen, Temperatur und Geruchsstoffe ihre Wirte identifzieren können. Die Reichweite dieser Senosren liegt bei Entfernungen bis zu 5 m. Die Zecken werden beim Spaziergang von niedrigem Gras und von Sträuchern abgestreift. Danach wanderen sie beim Hund z.B. zu Stellen, die wenig behaar tund dünnhäutig sind. Bis dahin kann man sie gut absammeln, sofern man sie aufgrund ihrer geringen Größe überhaupt sieht. Von Bäumen, wie manchmal noch heute behauptet wird, stürzen sich die Zecken nicht auf ihren Wirt.

Bereits mit dem Saugen beginnende Zecken sollten so schnll wie möglich entfernt werden, weil mit der Dauer des Saugens immer mehr Erreger von der Zecke auf den Wirt übertragen werden. Dies muß sachgerecht mit einer Zeckenzange erfolgen, wobei daurauf zu achten ist, daß keine Teile der Zecke in der Hundehaut verbleiben, weil hierdurch teils erhebliche Entzündungsreaktionen auftreten können.

Von der Zecke können folgende Krankheiten übertragen werden:

- Borreliose - eine der durch Zecken jedenfalls in Deutschland am häufigsten übertragenen Krankheit
- FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) - beim Hund von untergeordneter Bedeutung
- Anaplasmose
- Ehrlichiose
- Babesiose

Alle vorstehend genannten Erkrankungen haben eine unterschiedliche Inkubationszeit und treten oft erst Tage nach dem Zeckenbiß auf. Die Heilung, ist, wenn überhaupt gänzlich möglich, langwierig und i.d.R. recht kostenintensiv.

Bei den Flöhen ist interessanterweise der sogenannte Katzenfloh auch für den Hund am bedeutsamsten. Flöhe werden i.d.R. aus der Umgebung aufgenommen. Das sogenannte Überspringen von einem zum anderen Tier ist eher seltener. Die Übertragung im Freien erfolgt überwiegend in der warmen Jahreszeit.

Auch in der kühleren Jahreszeit geht der Flohzyklos auf dem Hund als Wirtstier immer weiter, weil der Hund ja gewöhnlich in warmen Wohnungen gehalten wird. Dieser Zyklus besteht aus den Stadien Ei, Larve, Puppe und feriger Floh und dauert durchschnittlich 3 - 4 Wochen. Ein Flohweibchen lebt ungefähr 3 Monate und produziert in dieser Zeit 2000 Eier. Auch Flöhe saugen bei ihren Wirten Blut und können somit Krankheiten übertragen, wenngleich weniger als Zecken.

Der Flohstich ist unangenehm und verursacht Schmerzen. Die Folge sind nicht selten Entzündungen und Juckreiz. Einige Hunde verursachen infolge dieser Wirkungen an sich selbst Verletzungen wie Scheuerstellen und Bißwunden.

Flöhe sind Meister im Verstecken. Eher, als den Floh an sich, findet man den aus getrocknetem Blut bestehenden Flohkot im Fell des Hundes.

Viele Hunde reagieren allergisch auf Flöhe. Die sogennannte Floh-Allergie-Dermatitis, auch FAD genannt, ist eine Reaktion der Hundehaut auf den Flohspeichel. Kommt es zu einer großflächigen juckenden und nässenden Hautentzündung, was für den Hund sehr unangenehm ist, ist eine konsequente Flohbekämpfung und eine tierärztlich betreute Hautbehandlung unbedingt erforderlich.

Aber nicht nur die vorgenannten Hautbeeinträchtigungen treten durch den Flohbiß auf. Der Floh kann auch Bandwürmer übertragen. Insbesondere wenn ein Floh Bandwurmeier in sich trägt und der Hund den Floh zerbeißt und verschluckt, ist ein Einnisten der Bandwurmeier beim Hund nicht ausgeschlossen. Krankheitserreger werden von Flöhen gelegentlich auch übertragen, aber erheblich weniger als durch Zecken.