Bevor man sich für die Aufnahme eines Hundes in die Familie endgültig entscheidet, sollte man einige wichtige Dinge im Vorfeld bedenken. Das gilt sowohl für Hunde vom Züchter wie auch für Hunde aus dem Tierschutz. Auch wenn Sie den einen oder anderen Hinweis schon einmal irgendwo gelesen haben sollten, wollen wir an dieser Stelle doch auf das hinweisen, was uns zumindest ganz besonders wichtig erscheint.

Ein Hund ist genauso, wie wir, ein Lebewesen. Zwar gehört er einer anderen Spezies an, doch das macht insoweit keinen nennenswerten Unterschied, als auch Hunde regelmäßige Bedürfnisse haben, leiden, sich aber auch freuen können und über Jahrtausende eine ganz besondere Bindung zu uns Menschen aufgebaut haben. Natürlich ist gerade diese Bindung von Tier zu Tier recht unterschiedlich ausgeprägt, aber der Mensch war es, der einst den Wolf domestizierte und in sein Haus aufnahm. Das Bindungsverlangen steckt also tief in der Selle selbst des noch so schüchternsten Hundes drin.

Wenn Sie sich also einen Hund wünschen, dann sollte Hund und Mensch zusammenpassen. Es führt eher zu Frust denn Freude, wenn dieses Verhältnis trotz aller Mühen einfach nicht stimmig werden will. Dem kann man aber bereits bei der Auswahl des Hundes ein wenig vorbeugen. Ein Mensch, der viel Sport treibt und viel und lange im Freien unterwegs ist, wird mit einem Hund, der wenig Bewegung mag, z.B. französische Bulldogge oder Mops wenig Freude haben. Umgekehrt wird derjenige, der eher die Gemütlichkeit mag, mit einem Hund wie z.B. einem Windhund oder einem Jagdhund ebenfalls wenig Freude haben, weil diese Hunde ihm mit ihrem ständigen Drang nach ganz viel Bewegung auf Dauer nerven werden.

Wenn sie einen Hund gefunden haben, der Ihnen gefallen würde, schauen Sie doch bitte erst einmal in die jeweilige Rassebeschreibung. Bei Mischlingen wäre das die Rasse, die am deutlichsten hervortritt. Im Internet gibt es eine ganze Reihe von Seiten mit guten Rassebeschreibungen, die man über jede beliebige Suchmaschine leicht findet.

Als nächstes sollten Sie sich darüber Gedanken machen, daß ein Hund gut und gerne 12, 15 oder mehr Jahre alt werden kann. Das ist eine sehr lange Zeit. Stellen Sie sich also bitte selbst die Frage, ob sie sich so lange an einen Hund binden möchten und können oder ob vielleicht familiäre oder berufliche Veränderungen zu Problemen führen könnten.

Ein Hund verursacht Kosten, nicht nur die für die Anschaffung selbst, sondern für Ausstattung,  Futter, Beschäftigung, Steuern, Versicherung, Tierarzt usw. Es kann sein, daß sie mit  750,00 € im Jahr hinkommen. Es kann aber auch sein, daß die Kosten ganz erheblich höher liegen können, im Bereich von 1000,00 € ooder ein paar Tausend EURO. Wird der Hund krank, können ganz leicht einmal Tierarrztkosten von enigen Hundert EURO auflaufen. Diese dann durch Nichtbehandlung der Krankheit zu vermeiden, könnte ohne weiteres ein Fall einer Tierschutzverletzung sein.

Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen, sollten Sie unbedingt vor der Anschaffung des Hundes den Vermieter nach seiner Haltungserlaubnis fragen. Nach jüngster Rechtsprechung des BGH ist er zur Erteilung der Erlaubnis verpflichtet, wenn er nicht ganz konkrete Hindernisse beweisen kann. Die genanerelle Erlaubnisplficht eines sogenannten Listenhundes hat der BGH aber nicht konstituiert. Denken Sie aber bitte auch daran, daß ihre Wohnung groß genug sein sollte, damit ein Hund der ausgewählten Rasse dort auch artgerecht leben kann. Das Leben in beengten Verhältnissen ist für den Hund eher belastend.

Überlegen Sie bitte auch, ob Sie genug Zeit für Ihren Hund haben. Hunde brauchen regelmäßig Ausklauf und Beschäftigung. Gehen alle Familienangehörige einer Vollzeitbeschäfitugng nach, besteht die Möglichkeit, daß der Hund 6 bis 10 Stunden allein bleiben muß. Da Hunde aber sehr soziale Tiere sind, werden die meisten von ihnen in dieser Zeit sehr leiden.

Was passierte eigentlich mit dem Tier, wenn Sie z.B. in den Urlaub fahren wollen? Jedes jahr ist zu Beginn der Sommerferien immer wieder zu beobachten, daß eine Reihe von Haustieren einfach ausgesetzt werden, weil ihre Halter sich keine Gedanken über die Unterbringung während des Urlaubs gemacht haben.

Ein nicht zu vernachlässigendes Thema sind Hundhaarallerigien. Wenn ein Familienmitglied darunter leidet, macht die Anschaffung eines Hundes keinen Sinn, denn es wird nicht lange dauern, und eine neue Unterbringungsmöglichkeit muß her. Unter einem häufigen Wechsel der Bezugspersonen leiden Hunde besonders stark.

Mehr noch dazu können Sie in dem E-Book "Endstation Son Reus?" lesen.