Auch wenn die örtlichen Tierschutzorganisationen immer wieder versuchen, ihre Hunde vor Ort im jeweiligen Land zu vermitteln, wird doch das eine oder andere Tier von Hundefreunden in Detuschland, Österreich, der Schweiz und anderswo adoptiert. Diese adoptierten Tiere müssen dann irgendwie zu ihren neuen Besitzern oder zur Pflegestelle gelangen. Das erfolgt meistens per Flugzeug, doch der Transport als Luftfracht ist oftmals viel teurer als die Mitnahme durch Passagiere, die ohnehin in das jeweilige Bestimmungsland reisen. Daher der Begriff Flugpaten.
Da viele Hunde in ihrem früheren Leben viel Schlimmes ertragen mußten, bringen viele Tierschutzorgansationen diese zunächst im Bestimmungsland bei Pflegestellen unter. Dort können sie sich in Ruhe und mit viel Liebe an das Leben in einer Familie, weit weg von der früheren reinen Ketten- oder Zwingerhaltung, von Schlägen, Verstoßung und Einsamkeit, von Hunger und unbehandelten Wunden gewöhnen.
Es werden also ständig tierliebe Menschen gesucht, die auf ihren Flügen z.B. nach Deutschland ein Tier als Sondergepäck mitnehmen. Man muß nicht unbedingt ein eigenes Tier haben oder im Tierschutz tätig sein. Jeder, der den Tierschutz irgendwie unterstützen möchte, kann helfen. Keine Sorge, Ihnen entstehen keinerlei zusätzliche Kosten. Das Ticket für das Tier wird von der jeweiligen Tierschutzorganisation vorab bezahlt. Sie müssen den Hund auch nicht mit zu sich nach Hause nehmen und dort betreuen. Sofort nach Verlassen des Ankunftsbereichs am Flughafen können Sie Ihren Pflegling bereits wieder in gute Hände abgeben.
Wie läuft die ganze Sache ab?
Bei Interesse melden Sie sich entweder direkt bei der in Betracht kommenden Tierschutzorganisation per Telefon, FAX, SMS oder E-Mail als Flugpate an oder Sie verwenden E-Mail-Formular. Die Tierschützer klären dann, ob zu Ihrem Flugtermin ein Hund in die Region ihres Zielflughafens geflogen werden kann. Da hierfür immer ein wenig Vorbereitungszeit erforderlich ist, ist eine rechtzeitige Anmeldung (mindestens 4 Wochen oder früher vor dem Flugtag) von großem Nutzen.
Gibt es einen Hund, der mit Ihnen mitfliegen könnte, wird dieser nach Rücsprache mit Ihnen bei der Fluggesellschaft auf Ihren Namen angemeldet. Sie erhalten danach sofort eine Mitteilung der jeweiligen Tierschutzoraganisation, ob die Buchung erfolgreich war. Die Kosten des Transports werden von den Tierschützern bei der Fluggesellschaft bezahlt. Auch wird das Tier nicht auf Ihr Freigepäck angerechnet. Sie können also die i.d.R. 20 kg Freigepäck auch wirklich frei mitnehmen.
Die Uhrzeit des Treffs mit einem Vertreter der Tierschützer am Checkin-Schalter des Startflughafens sprechen Sie telefonisch mit den Leuten vor Ort ab. In der Regel findet das Einchecken des Hundes ca. 90 Minuten vor Abflug statt. Beim Einchecken des Hundes sind Ihnen die Tierschützer vor Ort behilflich bzw. erledigen das für Sie. Weiterhin erhalten Sie den Tierpaß, den Sie am Zielflughafen gemeinsam mit dem Hund übergeben.
Ihre Aufgabe besteht im wesentlichen nur darin, am Zielflughafen die Box am Sondergepäckschalter (meist in der Nähe des Gepäckbandes) entgegen zu nehmen und am besten auf einem Kofferwagen aus den Ankunftsbereich des Flughafens hinaus zu transportieren. Danach werden Sie bereits von einem Tierschutzhelfer oder den neuen Besitzern in Empfang genommen. Sie haben Bedenken, daß niemand zur Abholung kommt? Das ist unbegründet, denn der Transport und dessen Vorbereitung war so aufwändig, daß dies nicht eintreten wird.
Wir selbst haben gerade kürzlich einen Hund von Mallorca mitgebracht. Es war der ca. 10 Jahre alte Rüde Lanny. Er hat schon fast 8 lange Jahre im Tierheim verbracht und jetzt hat ihn ein Paar aus Berlin Friedrichshain bei sich aufgenommen. Die neuen Besitzer haben schon einige ältere Hunde und Katzen bei sich und Lanny wird sicherlich ein liebevolles Zuhause für den Rest seines Lebens gefunden haben. Die Abwicklung war überhaupt kein Problem. Wir haben uns per E-Mail als Flugpaten angemeldet. Dann wurde der Rest telefonisch abgesprochen. Gut, am Flughafen in Palma mußte alles ein wenig schnell gehen, weil wir nicht mit einem so lang dauernden Boarding gerechnet hatten. In Berlin angekommen, haben wir Lanny dann problemlos an die neuen Besitzer übergeben, die schon sehnsüchtig auf uns warteten. Wir werden auch bei unseren nächsten Flügen gern wieder einen Hund mitnehmen.