Wie aktuell über die sozialen Netzwerke bekannt wurde, werden  bei Natura Park, einer der beiden großen Perreras auf Mallorca, wieder herrenlose Haustiere getötet, wenn sich nicht binnen kurzer Frist der Eigentümer oder ein Adoptant meldet. Im städtischen Tierheim von Palma in Son Reus waren in der vergangenen Zeit gewissen Fortschritte festzustellen. Dort hat man die Einschläferungen durch eine gezielte Information der Tierschutzorganisationen und Überlassung von Tieren an diese drastisch reduzieren können. Nicht aber bei Natura Park. Im Gegenteil. Kürzlich hat Natura Park mit der Gemeinde von Capdepera im Nordosten der Insel (Cala Ratjada, was vielen Touristen gut bekannt sein dürfte, zählt auch dazu) eine Vereinbarung geschlossen, daß alle auf dem Gemeindegebiet eingefangenen herrenlosen Haustiere an Natura Park und nicht mehr an die Tierschutzorganisationen zu übergeben sind. Die näheren Beweggründe für diesen Sinneswandel der Gemeindevertreter sind zwar offiziell nie bekannt geworden, doch scheint es einzig um Geld zu gehen. Für jedes Tier, daß die kommerziell geführte Perrera von Natura Park übernimmt, gibt es eine bestimmte Summe Geld aus der Gemeindekasse. Wenn aber Geld im Spiel ist, ist es nicht weit, daß das Wohl der Tiere ganz schnell weit nach hinten rückt. Ein Tier, welches lange in der Perrera betreut werden muß, ist ein Kostenfaktor - ergo: einschläfern. Bleibt nur zu hoffen, daß die weiteren Bemühungen der Tierschützer auf der Insel zu einer baldigen Änderung führen.